Türchen #9

#9 Ich schaue auf… (beschreibe mit allen Sinnen die Szene vor Deinen Augen, egal ob Du zu Hause bist oder irgendwo unterwegs. Lass mich teilhaben an allen kleinsten sinnlichen Details)

Ich schaue auf …

einen wunderschönen Adventskranz. Er steht auf dem Küchentisch und ist mit unterschiedlichen grünen Zweigen gebunden. Die Unterschiede im Grün machen ihn individuell, Strohblumen unterbrechen das Grün. So wird er noch lebendiger und wirkt trotzdem ruhig und besinnlich. Die Zweige duften würzig, wie ich es aus dem Wald kenne. Die weißen dicken Kerzen geben ihm etwas Edles. Wenn ihn berühre, fühlt er sich etwas stachelig an und ich denke daran, wie meine Schwester ihn für mich gebunden hat, mit so viel Kreativität und Liebe. Ich freue mich sehr darüber, dass sie die Tradition meiner Mutter wieder aufgenommen hat und mir einen Adventskranz schenkt.

Als meine Mutter noch lebte, hat sie mir jedes Jahr einen Kranz mit der Post geschickt, so dass ich in der Vorweihnachtszeit eine schöne Erinnerung an meine Familie habe. Jetzt denke ich auch wieder an meine geliebte Mutter und wie schön es war, mit ihr zusammen zu sein und über Gott und die Welt zu sprechen. Ja auch darüber, was wir an Weihnachten feiern, dass Gott in die Welt kommt. Im Advent warte ich auf dieses Ereignis, das doch irgendwie auch jeden Tag geschieht. Die Ankunft Gottes im Leben, Advent heißt ja Ankunft und bedeutet vielleicht auch Warten. Dennoch meine ich, es geschieht immer.

Die Ankunft des Adventkranzes ist auch die Ankunft meiner Familie, meiner Schwester, meiner Mama, bei mir in der Wohnung, bei meiner Familie, bei meinem Partner und meinen Kindern.

Und jeden Tag kann ich eine Kerze anzünden und das Licht in der dunklen Jahreszeit leuchten sehen. Und ich sehe es nicht nur, ich spüre auch seine Wärme, rieche den würzigen Waldgeruch der Nadeln, ich fühle meine Herkunftsfamilie mit meiner jetzigen Familie verbunden. Ich spüre das Leben, ganz ruhig in mir. Die Besinnlichkeit ist am Morgen, wenn ich den Kranz anzünde noch da. Doch den Tag über wird es hektischer und betriebsamer, dann bin ich froh, wenn ich am Abend noch einmal die Kerzen anzünden kann und jetzt sind es schon zwei Kerzen, die brennen.

Sophia Kattelmann (Dresden)

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