
Türchen # 11: Schreib über Freundschaft. Einen Freund oder eine Freundin. Die Kraft und Freude, die Du bei ihnen findest. Das Licht, das sie im Dunklen schenken. Was oder wen Du vermisst.
Irgendwo las ich: Freude ist die einfachste Form der Dankbarkeit. Füge ich noch ein N in die Freude ein, bin ich beim heutigen Thema: Freunde.
Mit diesem kleinen Text will ich Freundinnen und Freunden danken, die mir im Laufe meines Lebens begegnet sind. Ich hatte viele „ Lebensabschnittsfreundinnen“.
Das Vertrauen, dass es immer wieder Freundschaft in meinem Leben gibt, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit.
Von zwei Freundinnen will ich erzählen.
Da ist einmal I., Freundin aus der Oberschulzeit. Wortlos teilte sie mit mir ihr Pausenbrot, wenn ich wieder mal meine Ich-bin-zu-dick-Phase hatte, mir nichts zu essen mitnahm und mit gierigem Blick auf ihr duftendes , mit Thüringer Knackwurst belegtes Brot schaute. Einfach durchgerissen und mir gegeben.
Unsere Verbindung heute ist locker. Wenn wir uns in größeren Abständen sehen, ist die alte Vertrautheit sofort da.
Ähnlich ist es bei L. Unsere gemeinsame Zeit begann mit dem Studium. Beide schwanger im ersten Studienjahr, L. schon mit dem zweiten Kind. Ich sehe uns im Bett sitzen und für alle Prüfungen büffeln. Wir machten uns gegenseitig Mut und freuten uns gemeinsam, wenn wir es geschafft hatten.
Hier muss ich einen Dank an die Großmütter, die wir hatten, einfügen. Wer weiß, wie es ohne sie geworden wäre.
Eine tiefe Verbundenheit besteht bis heute.
Mit dem Älterwerden ist eine andere Art von Freundschaft gewachsen, geschehen. Das ist die Freundschaft mit mir selbst. Ich spüre sie nicht immer, aber wenn, dann wird es in mir leicht und heiter und sehr lebendig.
Ruthild (Taucha)

